usability

Kurz erklärt: Usability einer Webseite

Was bedeutet die Usability oder Bedienbarkeit einer Webseite?

Die Bedienbarkeit oder auch „Gebrauchstauglichkeit“ einer Webseite stellt ein Qualitätskriterium für Webseiten dar. Je besser die Usability, d.h. je einfacher und angenehmer sich ein Besucher durch die Webseite, das darauf dargestellte Angebot und die ihm möglichen Handlungsmöglichkeiten navigiert fühlt, umso wahrscheinlicher ist die vom Unternehmen erwünschte Aktion (Conversion) dieses Besuchs (z.B. ein Anruf zur Terminvereinbarung, ein Kauf, ein Download oder das Absenden einer Anmeldung für den Newsletter).

Die bessere Bedienbarkeit einer Webseite bezweckt deshalb häufig zuvorderst die Erhöhung der Conversions unter den Webseitenbesuchern. Gleichzeitig werden indirekt einige Faktoren beeinflusst, die auch das Ranking der Webseite in Suchmaschinen-Ergebnissen verbessern können (SEO).

Warum sollte eine Webseite leicht bedienbar sein?

Muss ein Nutzer erst Hürden überwinden, um an eine Information, ein Produkt oder einen Newsletter zu kommen (Conversions), wird er seine Suche auf der Webseite sehr wahrscheinlich abbrechen. Angesichts des großen Angebotes von Unternehmensseiten im Netz hat er gewisse Erwartungen an eine Webseite. Werden sie enttäuscht, klickt er sich einfach weiter zur Konkurrenz. Wertvolles Neukundenpotential wird verschenkt. Eine hohe Absprungrate wegen fehlender Usability einer Seite wirkt sich außerdem negativ auf das Suchmaschinen-Ranking aus. Ist es dagegen leicht für Nutzer an die gesuchten Services zu kommen, werden sie diese umso wahrscheinlicher nutzen und auch wiederkehren.

Die Benutzerfreundlichkeit von Webseiten ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Bestandteil der sog.  User Experience. Diese beschreibt den subjektiven Gesamteindruck, den ein User von einem Webauftritt und dem dazugehörigen Unternehmen hat. Idealerweise trägt die Bedienbarkeit der Seite dazu bei, dass ein Unternehmen mit seiner Webseite den Eindruck von Sicherheit, Seriosität und Vertrauenswürdigkeit vermitteln kann. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Verbreitung der Seite durch Weitersagen, Teilen oder Liken und hilft ihrer Sichtbarkeit. Und auch für Suchmaschinen sind Übersichtlichkeit und einfache Zugänglichkeit bei Webseiten wichtige Signale für eine gute Webseitenqualität und somit SEO – relevant.

Wichtige Faktoren für die Usability sind:

  • Ein guter erster Eindruck. In nur wenigen Sekunden entscheidet sich, ob ein Besucher eine Webseite für gelungen, interessant und seriös oder unprofessionell, unstrukturiert und kompliziert hält.
  • Eine einfache Nutzerführung hilft dabei, vom inhaltlichen Angebot überzeugen.
  • Eine schnelle Ladezeit der Seite ist von großem Vorteil.
  • Ein gelungener Aufbau hilft dem Nutzer die Seiteninhalte schnell zu erschließen, sich einen Überblick zu verschaffen und zu sehen, was er wo und wann tun muss. Dazu gehören u.a. die Verteilung von Bild und Text, Schriftgröße und das Leiten des Users durch gezielte Handlungsaufforderungen durch sog. Call-To-Action’s (CTA’s).

Stellschrauben für die Verbesserung der Usability:

Auf diesen Wegen lässt sich die Nutzerfreundlichkeit einer Seite verbessern:

  • Über die Technik: Von Vorteil sind z.B. möglichst kurze Seitenladezeiten, sprechende URL´s, die Nutzerführung (z.B. eine 404-Seite) oder responsives Webdesign.
  • Mithilfe von interessanten und die Informationen der Seite veranschaulichenden Bildern oder Videos. Wichtig: Die Kontrolle zum Anschauen einer Galerie oder Abspielen eines Videos sollte stets beim Nutzer liegen.
  • Textbotschaften zeigen mithilfe geläufiger und eindeutiger Bezeichnungen am besten auf, was den Nutzer auf der Seite erwartet. Ideal sind eine große Schrift, ausreichende Zeichenabstände, Absätze und einen hohen Kontrast zwischen Hintergrund und Text. Weboptimierte Bilder und optimal formatierte Texte (Stichwort visuelle Hierarchien: Überschriften vs. Absatzgestaltung) sollten einen harmonischen Gesamteindruck vermitteln und einen ungestörten Lese- und Informationsfluss ermöglichen.
  • Logische Navigation, Orientierung und Besucherführung: Der Nutzer sollte jederzeit wissen, wo in der Gesamtstruktur der Seite er sich gerade aufhält (Stichwort Breadcrumb-Navigation). Dazu gehört auch, dass das Menü nicht durch zu viele Kategorien überfrachtet wird, z.B. immer oben mittig oder rechts eine leicht und schnell bedienbare Suchfunktion zur Verfügung steht, intuitive Funktionen genutzt werden können (z.B. die Tab-Taste bei Formularen) oder klickbare Elemente als solche in immer gleicher Kennzeichnung (Farbe und Design) vorgefunden werden (z.B. als Button mit CTA‘s).
  • Übersichtlichkeit und Aufbau: Dem Nutzer hilft ein immer gleichbleibendes Stil- und Farbschema, eine durchgängig intuitiv-verständliche Struktur und die Erfüllung seiner Erwartungen an das Vorhandensein und die Positionierung notwendiger Elemente auf allen Seiten der Webseite (z.B. das Unternehmenslogo ist immer oben links und verlinkt auf die Startseite).

Tipp: Mit Usability-Tests lassen sich gezielt die größten Schwachstellen der Bedienbarkeit einer Webseite herausfinden. Nutzer von „außen“ haben ein anderes Wissen über Services und Produkte eines Unternehmens, was ihren Blick oft deutlich von der Unternehmenssicht unterscheidet. Man bittet Testnutzer eine für sie neue Aufgabe (im folgenden Beispiel auf der Seite einer Zahnarztpraxis) zu erfüllen: „Informieren Sie sich über die möglichen Verfahren der Zahnaufhellung und buchen Sie direkt online einen Termin dafür.“ Ein Testnutzer dokumentiert anschließend seine Schritte auf der Seite. Häufig werden zum Test der Nutzerfreundlichkeit von Webseiten zusätzlich Werkzeuge wie „Eye-Tracking“- oder „Mouse-Tracking“-Tools eingesetzt, um weiteren Aufschluss über den Lese- und Handlungsfluss von (neuen) Nutzern zu geben. Anhand der protokollierten Ergebnisse erfolgt die Analyse und Beseitigung der Usability-Schwachpunkte.