Ist Cookieless Tracking die Zukunft?

Keine Kekse mehr: Ist Cookieless Tracking die Zukunft?

Für Unternehmen ist es heute wichtiger denn je zu verstehen, wie Sich die Besucher:innen auf der Website verhalten, welche Inhalte viel genutzt werden und welche Touchpoints für die Neukundengenerierung besonders erfolgreich sind.

Cookies spielen dabei traditionell eine wichtige Rolle – aber mit zunehmendem Datenschutzbewusstsein wenden sich immer mehr User:innen von ihnen ab und stimmen dem Erfassen ihres Verhaltens via Cookie-Banner nicht mehr aktiv zu. Daher müssen Unternehmen alternative Wege finden, um Benutzeraktivitäten zu tracken und aufzuzeichnen. Eine Möglichkeit ist das Cookie-freie Tracking von Website-Besuchern.

Wie funktioniert das?

Es gibt mittlerweile verschiedene Möglichkeiten, wie man User und Sessions auch ohne das Setzen von Cookies nachvollziehen und tracken kann. Die gängigsten sind diese drei:

  • Device-Fingerprinting: Beim Device Fingerprint werden technische Eigenschaften und Einstellungen vom Endgerät ausgelesen und in einem sogenannten individuellen Fingerprint gespeichert – zum Beispiel die Marke und das System des Gerätes, der Browser oder die Spracheinstellungen. Anhand dieser ID lässt sich dann der User wiedererkennen.
  • eTags: Mithilfe von eTags werden beim Aufruf einer Seite verschiedene Daten der Website heruntergeladen und im Cache des Endgerätes zwischengespeichert. Bei einem erneuten Besuch der Website werden die Daten des Endgerätes und die Daten der Website abgeglichen. Somit ermöglicht dieser eTag dem Webserver das Endgerät wiederzuerkennen.
  • User-ID: Sobald ein Nutzer sich auf einer Website über ein Authentifizierungssystem (Username und Passwort) registriert, erteilt dieser die direkte Erlaubnis, dass die Website seine Aktivitäten unter diesem Profil tracken darf. Das Profil erhält eine einzigartige User-ID und ist somit für die Website wiedererkennbar.

Welche Vorteile bietet Cookieless Tracking für Unternehmen?

Eine Umstellung auf Cookieless Tracking bringt für Unternehmen viele Vorzüge mit sich:

  1. Die Einwilligungspflicht entfällt: Beim cookie-freien Tracking umgehen Unternehmen den normalerweise immer nötigen „Cooke-Banner“, in dem Nutzer:innen ihre Einwilligung zur Speicherung von verschiedenen Arten von Cookies geben müssen. Das lohnt sich: Einer Studie nach stimmen nur ca. 24 Prozent der Besucher:innen einer Website im Cookie-Banner der Datenerfassung zu zu und die sogenannte „Bounce-Rate“ liegt bei einem rechtlich korrekten Consent Banner (Zustimmung und Ablehnung beide gleich sichtlich erkennbar) bei rund 56 Prozent. So werden Cookie-Analytics oft verzerrt und Schlussfolgerungen für die Bewertung von Kampagnen und Maßnahmen sind nicht mehr besonders realitätsgetreu oder aussagekräftig. Ein weiteres Problem der weit verbreiteten Cookie-Banner ist, dass viele Browser oder Plug-Ins heutzutage automatisch Cookies und Pop-Ups blockieren und Unternehmen in diesen Fällen gar keine Chance haben, von diesen Besuchern Daten abzufangen. Kurz gesagt: Unternehmen, die weiterhin auf Cookies setzen, verlieren viel Traffic auf ihrer Website. Bei cookie-freien Tracking können Unternehmen auf die nervigen Cookie-Banner verzichten, Risiken durch Browsereinstellungen oder Plug-Ins umgehen und trotzdem noch erfolgreiche Analytics-Daten sammeln.
  2. Aussagekräftige Ergebnisse: Obwohl cookieless Tracking natürlich eingeschränkter ist, was die Speicherung von Daten angeht, sind Unternehmen damit auf der rechtlich sicheren Seite und es können trotzdem noch aussagekräftige Ergebnisse und dementsprechende Schlussfolgerungen gezogen werden, indem Seitenaufrufe, Kampagnen-Herkunft, Conversions bei Bestellungen oder Klick-Ereignisse ausgewertet werden. Das einzige, was mit cookie-freiem Tracking nicht möglich ist, ist die langfristige Speicherung von Daten wie Klicks und Interaktionen.
  3. Datenschutzgesetzte werden eingehalten: Immer wieder wird dieses Problem in Bezug auf Tracking mit Cookies z.B. über Google Analytics angesprochen – Datenschutzgesetzte wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) werden nicht immer eingehalten, was ein großes Problem ist. Bei cookie-freiem Tracking kann das ganz einfach umgangen werden, denn es erfüllt die Ansprüche der DSGVO (Berechtigtes Interesse) und TTDSG (Keine Speicherung von Daten auf Endgeräten der Benutzer) und kann somit ohne Probleme angewandt werden.
  4. Viele Anbieter: Durch die immer weiter verschärften rechtlichen Vorschriften steigen viele Unternehmen mittlerweile auf cookie-freies Tracking um. Die Folge: Es gibt immer mehr Anbieter, die cookie-freies Tracking umsetzen. Außerdem gibt es die Möglichkeit eine Cloud-based Alternative oder eine Speicherung auf eigenen Servern vorzunehmen. Egal welche Präferenzen ein Unternehmen hat, es gibt mittlerweile für jede:n eine individuelle und angepasste Lösung.

Für wen lohnt sich das?

Kleine oder mittelständische Unternehmen denken oftmals noch, dass sich Cookieless Tracking erst ab einer bestimmten Seitenkomplexiät oder bei viel Traffic auf der eigenen Website lohnt. Fakt ist allerdings, dass eine der zentralen Vorteile für Cookieless Tracking die uneingeschränkte DSGVO Konformität ist: Darum lohnt es sich für Unternehmen jeder Größe, sich schon jetzt zu informieren und für eine Cookieless Zukunft bereit zu machen. Auch Google setzt in der neuesten Analytics Version übrigens schon vermehrt auf die neue Technologie.

Fazit: Keine Keks sind auch eine Lösung!

Heutzutage ist es technisch relativ problemlos möglich, auf eine Cookie-freie Tracking-Alternative umzusteigen. Höchste Zeit also, sich intensiv mit dem Thema zu befassen: Wer den Schritt wagt, kann umfangreiche Daten rund um die Besucher:innen der eigenen Webseite erheben und so den Unternehmensauftritt an deren Bedürfnissen ausrichten. Unser Fazit (auch wenn das Krümelmonster sicher widersprechen würde): Keine Kekse sind manchmal doch eine Lösung!