In der Ratgeberliteratur ist die Marke bei der Kaufentscheidung ein wichtiger Faktor. Thorsten Hilt betont im Interview, dass der Informationsbedarf einer Fragestellung bereits durch ein einziges Buch abgedeckt werden kann. Dem Markenbewusstsein der Buchhändler kommt eine entscheidende Funktion zu. Aus diesem Grund werden in einer aktuellen Online-Sortimentsbefragung der humboldt-Ratgeber sowohl Informations- als auch Einkaufspräferenzen abgefragt.
Das Kriterium, ob sich die Buchhändler letztendlich für den Kauf der Ratgeber entscheiden und diese im Sortiment aufnehmen, rückt vermutlich auch durch den Zuwachs an digitalen Bestellprozessen in den Vordergrund. Die Glaubwürdigkeit der Marke ist daher insbesondere für Verlage existenziell in der Ratgeberbranche. Das betont auch Thorsten Hilt: „Uns geht es um langfristige, nachhaltige Positionierung. Wir stärken humboldt als Verlagsmarke, indem wir versuchen, unsere Ratgeber-Themen kontinuierlich zu besetzen und mit tollen Autoren zu arbeiten. Denn von Erfolgen profitiert der Handel mehr als von kurzfristiger Werbung.“
Der technische Fortschritt bringt damit auch neue Anforderungen und Maßnahmen hinsichtlich der Markenführung im Buchgeschäft mit sich. „Das Digitale ist am Ende nur ein anderer Kommunikationskanal. Gerade die thematische Suche bietet Chancen für kleine und mittlere Verlage. Jedoch könnte es schwerer werden, die Marke über die Darstellung des Gesamtprogramms zu transportieren. Damit rücken Autoren, Einzeltitel und deren Erfolge noch mehr in den Vordergrund“, wägt der Vertriebsleiter die Chancen und Risiken der Veränderungen in der Ratgeberbranche durch den digitalen Wandel ab.
