Was Zuckerberg ändern möchte
Zuckerbergs Vorsatz für 2018 ist klar den Fokus zurück zum Ursprung Facebooks zu setzen – ein Netzwerk, um private Kontakte zu pflegen. Statt wie üblich auf Quantität zu setzen, bevorzugt der Facebookgründer die Qualität des Contents für die User. Grundlegend lauten seine Ankündigungen wie folgt:
Der öffentliche Content ist in den vergangenen Jahren um ein vielfaches gestiegen und die Balance zwischen öffentlichen und privaten Inhalten ins Ungleichgewicht geraten
Im Fokus soll die soziale Interaktion für die User stehen
Facebook arbeitet bereits daran, Usern den für sie bedeutsamen Content, also den von Familien und Freunden, auszuspielen
Das Sinken der aktiven Facebooknutzung wird in Kauf genommen, da die Zeit der eingeloggten Minuten an Wert gewinnt
Für viele private User ein Segen, denn die meisten verbringen ihre aktive Zeit auf Facebook lediglich mit dem Kommentieren von lustigen Videos oder markieren ihre Freunde unter Beiträgen, was bereits die sonstige Kommunikation unter Facebook-Freunden abgelöst hat. Hier geht’s zu Zuckerbergs ausführlichem Post.
Die Folgen – Katastrophe für Unternehmen?
Wie in Zeitungen und Zeitschriften kosten auch die Anzeigen auf Facebook Geld. Allerdings erzielten Unternehmen auch organische Reichweiten durch das Bespielen von kostenfreien Content, welcher mit den Änderungen auf Facebook sicher sinken und für manche Unternehmen sogar ganz wegfallen wird.
Dass die bezahlte Reichweite gegenüber der organischen Reichweite bereits in den letzten Jahren gestiegen ist, macht Zuckerbergs Worte damit nur zu einer Fortführung eines sich langsam einschleichenden Trends. Auch ohne die Ankündigung würden User vermutlich immer weniger Zeit auf Facebook verbringen, weil sie dauerhaft für ihren Geschmack irrelevantem Content erhalten. Das erzeugt nicht nur frustrierte Nutzer, sondern auch keine Leser für den Content eines Unternehmens.
Was Unternehmen für Reichweite tun können
Bisher bot Facebook Werbeplätze zum günstigen Preis. Dies wird sich über kurz oder lang vermutlich ändern, wodurch Unternehmen mit mehr Budget innerhalb ihres Facebook Werbeplans planen müssen. Darüber hinaus wird das Zielgruppen-Targeting vermutlich ausgebaut werden, wodurch der User auch Content von Unternehmen erhalten kann aber eben nicht ausschließlich. Das soziale Netzwerk bleibt durch die genaue Aussteuerbarkeit und Messbarkeit seiner Werbung aber weiterhin ein ernstzunehmender Vermarktungskanal.
So können Sie als Unternehmen den Änderungswünschen von Facebook bedenkenlos entgegentreten:
Analysieren Sie Ihre Zielgruppe noch genauer – was interessiert Ihre Leser wirklich und wo ist sie zu finden?
Weniger ist mehr – keinen wahllosen Content mehr streuen, sondern lediglich solchen, der Ihrer Zielgruppe einen Nutzen bringt
Beiträge, die eine gewisse Reichweite erzielen sollen mit einer kleinen Finanzspritze unterstützen
Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren und den Fokus nach wie vor auf die Wertigkeit von Beiträgen zu setzen. Wann und wie schnell Mark Zuckerbergs Änderungswünsche auf Facebook tatsächlich ins Leben gerufen werden, steht in den Sternen. Gewiss ist, dass die Onlinewelt unabhängig von Facebook ständig im Wandel ist und Unternehmen sich täglich neuen Herausforderungen stellen müssen, die teilweise ein komplettes Neudenken fordern können.